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Solarstrom speichern – welche Möglichkeiten gibt es?

Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
17. September 2023

Die Speicherung elektrischen Stroms stellt insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien mit ihren unterschiedlichen Wirkungszeiten ein Problem dar, an dem die Forschung derzeit verstärkt arbeitet. Dies gilt nicht zuletzt für die Photovoltaik, die aufgrund der tages- und jahreszeitlich bedingten Schwankungen der Sonneneinstrahlung zu bestimmten Zeiten deutlich mehr Strom liefert als zu anderen. Informieren Sie sich über aktuelle Möglichkeiten der Speicherung von Solarstrom mithilfe von Solarbatterien.

Das Problem der Speicherung von Solarstrom

Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in elektrische Energie um. Dementsprechend ist die Menge des erzeugten Stroms bei der stärksten Sonneneinstrahlung am größten. Dies ist aufs Jahr bezogen üblicherweise im Sommer und im Tagesablauf in der Mittagszeit der Fall. Während die Höchstwerte des Gesamtstromverbrauchs aufgrund der industriellen Nutzung tatsächlich tagsüber liegen, ist dies in privaten Haushalten in der Regel nicht der Fall. Um Schwankungen auszugleichen, gibt es verschiedene Optionen für die Stromspeicherung.

Möglichkeiten der Speicherung von Solarenergie

Damit ein Solaranlagenbetreiber den erzeugten Solarstrom speichern kann, gibt es verschiedene Formen von Solar-Akkus. Dazu zählen:

  • Blei-Säure-Akkus: Diese Akkus sind die am häufigsten verwendeten Solarstromspeicher, da sie sich bereits seit Jahrzehnten in der Industrie und im Fahrzeugbau bewährt haben. Zudem sind sie mit einem Anschaffungspreis von rund 200 bis 500 Euro/kWh für Speicherkapazitäten bis 12 kW kostengünstig im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus. Allerdings haben Blei-Säure-Akkus den Nachteil, dass sie weniger oft ge- oder entladen werden können – maximal bis zu 3.000 Vollzyklen. Daher haben sie eine relativ kurze Lebensdauer von etwa fünf Jahren. Da bei diesem Akkutyp das Risiko einer Knallgasexplosion besteht, ist eine entsprechende Belüftung des Raumes unbedingt erforderlich.
  • Blei-Gel-Akkus: Sie bieten eine wartungsarme und langlebigere Alternative (bis zu 10 Jahren). Aufgrund des Gels wird die Gasbildung, also die Freisetzung von Wasser- und Sauerstoff beim Laden des Akkus, stark reduziert und so das Risiko einer Knallgasexplosion stark verringert. Die Kosten eines Blei-Gel-Akkus sind hingegen etwa doppelt so hoch wie für Blei-Säure-Akkus.
  • Lithium-Ionen-Akkus: Sie werden oft als die Zukunft der Solarstromspeicher betrachtet. Mit einer Lebensdauer von über 20 Jahren, bis zu 7.000 möglichen (Ent-)Ladezyklen und einem überlegenen Wirkungsgrad im Vergleich zu Bleiakkus sind sie technisch fortschrittlicher. Ihr Preis liegt mit etwa 1.200 bis 1.500 Euro/kWh für Speicherkapazitäten bis 10 kW deutlich höher als für Blei-Akkus.

Die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einem Solarakku ermöglicht Privathaushalten die Deckung von rund 70 bis 80 Prozent des jährlichen Strombedarfs. Ein Nachteil liegt in der schlechten Umweltverträglichkeit dieser Solarbatterie-Arten. Sowohl Blei als auch Lithium sind Umweltgifte, deren Entsorgung bislang nicht ausreichend geklärt ist. Umweltschützer befürchten für die Zukunft ein Entsorgungsproblem. Auf Dauer müssen daher umweltverträglichere Lösungen gefunden werden, damit Privathaushalte ihren Solarstrom speichern können.

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Wann lohnt sich die Speicherung von Solarstrom?

Eigenverbrauch in Verbindung mit Speicherung von Solarstrom lohnt sich aktuell sowohl für Alt- als auch für Neuanlagen stärker als die Einspeisung ins Netz. Die Erzeugung von eigenem Solarstrom liegt mit Kosten von 10 bis 14 ct/kWh bzw. 30 ct/kWh für Neukunden und 43 ct/kWh für Bestandskunden. Dies gilt auch trotz der aktuellen Strompreisbremse, die 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs auf max. 40 ct/kWh deckelt. Die Strompreisbremse ist bis Ende 2023 festgelegt, eine Verlängerung bis April 2024 wird in der Bundesregierung diskutiert.

Mit den Änderungen des Erneuerbare-Energie-Gesetzes im Januar 2023 wurden höhere Vergütungssätze bei Einspeisung für alle Photovoltaikanlagen eingeführt, die ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden. PV-Anlagen, die vor diesem Datum liefen, bleiben bei der alten Einspeisevergütung. Gesamt betrachtet sinken die Einnahmen aus der Einspeisevergütung allerdings weiterhin und die Strompreise steigen weiter an - im Jahresvergleich ist der Strompreis im August 2023 um 16,6 Prozent gestiegen.

Für neue Anlagen gilt:

  • Anlagen mit Eigenversorgung bis 10 Kilowattpeak erhalten 8,2 ct/kWh; größere Anlagen erhalten 7,1 ct/kWh

  • Anlagen mit Volleinspeisung ins Netz bis 10 Kilowattpeak erhalten 13,0 ct/kWh; Größere Anlage erhalten 10,9 ct/kWh

Für ältere Anlagen gilt:

Besitzen Sie eine PV-Altanlage, bei der die feste Einspeisevergütung nach 20 Förderjahren weggefallen ist, erhalten Sie weiterhin eine Einspeisevergütung vom Netzbetreiber, die allerdings nach Neuerungen im EEG 2023 nicht höher als 10 Cent/kWh liegen darf.

Tipp der Redaktion

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Falls Sie sich für die Anschaffung eines Solarstromspeichers entscheiden, informieren Sie sich vorab über die Fördermöglichkeiten. Dazu zählt u. a. der Förderkredit 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Einbau eines Solarstromspeichers. Voraussetzung ist allerdings, das ein Teil des erzeugten Stroms eingespeist wird. Auch auf regionaler und Länder-Ebene gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die für den Kauf eines Solarspeichers infrage kommen.