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Finden Sie die passenden Solarkollektoren für Ihr Haus

Redaktionsbild von der Autorin
Undine Tackmann
30. Mai 2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Sowohl die Warmwasserbereitung als auch das unterstützende Heizen ist mit Solarkollektoren möglich.

  • Die häufigsten Varianten sind Flachkollektoren und Vakuum-Röhrenkollektoren.

  • Welche Leistung ein Kollektor hat, hängt stark von seiner Bauweise ab.

  • Je Solarkollektor sollten Sie mit Preisen zwischen 240 und 700 Euro rechnen.

Sie wünschen sich ein warmes Zuhause, wollen aber Heizkosten sparen? Dann kann die Investition in eine Solarthermieanlage für Sie lohnenswert sein. Thermische Solarkollektoren wandeln die Sonnenenergie in Heizwärme um und schonen damit sowohl die Umwelt als auch Ihren Geldbeutel. Wollen Sie Solarkollektoren kaufen, stehen unterschiedliche Arten zur Auswahl. Unsere Übersicht hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Wie funktionieren Solarkollektoren?

Eine Solarthermieanlage können Sie zur Warmwasserbereitung oder als Unterstützung für Ihr reguläres Heizsystem nutzen. Mithilfe von Solarkollektoren auf dem Dach wandelt das System Sonnenenergie in Wärme um. In ihrem Inneren befinden sich Absorber, die mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind.

Diese Flüssigkeit speichert und transportiert die im Kollektor erzeugte Wärme durch Rohre zum Solarspeicher. Von dort wird sie durch einen Wärmeverteiler an das Brauch- oder Heizungswasser weitergegeben. Anschließend fließt die abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit wieder zurück in den Kollektor und wird dort erneut erwärmt.

Dach mit Röhrenkollektoren
Solarkollektoren nutzen die Sonnenwärme zur Erzeugung von Heizungswärme.

Bei der Wärmeträgerflüssigkeit handelt es sich meist um eine Kombination aus Wasser und Frostschutzmittel, vorzugsweise Propylen-Glykol. Durch das Beisetzen eines Frostschutzmittels wird verhindert, dass das Wasser im Winter bei niedrigen Temperaturen einfriert, sich ausdehnt und Schäden im Kollektor beziehungsweise im Absorberrohr verursacht.

Wichtig:

Neben der Frostschutzfunktion muss die Wärmeträgerflüssigkeit auch hitzebeständig sein, da sich vor allem Röhrenkollektoren auf Temperaturen bis zu 350 Grad Celsius erwärmen können. Ein gutes Mischungsverhältnis sind 60 Prozent Wasser und 40 Prozent Propylen-Glykol.

Arten von Solarkollektoren

Je nach Anspruch an Ihre thermische Solaranlage können Sie zwischen folgenden Kollektorarten wählen:

Flachkollektoren - Die Klassiker

Solar Solarthermie Flachkollektor

Flachkollektoren sind die häufigste Art der Solarkollektoren. Sie sind sowohl für Flachdächer als auch für Spitzdächer geeignet. Das rechteckige, wärmedämmende Gehäuse besteht meist aus Aluminium oder Edelstahl und wird mit einem robusten Glas abgedeckt. Das sorgt dafür, dass sich im Inneren des Kollektors möglichst viel Sonnenlicht sammelt, und schützt gleichzeitig vor äußeren Einflüssen wie Regen oder Hagel.

Die Sonneneinstrahlung wird durch den Absorber, ein wärmeleitendes und dunkel beschichtetes Metallblech, in Wärme umgewandelt. Im Absorber befindet sich ein Wärmeleiter, welcher die Wärme in den Solarspeicher weiterleitet.

Röhrenkollektoren - Für den erhöhten Bedarf

Solar Solarthermie Röhrenkollektor

Röhrenkollektoren werden auch als Vakuumkollektoren bezeichnet. Sie haben einen höheren Wirkungsgrad als Flachkollektoren, sind allerdings auch teurer in der Anschaffung.

Die Kollektoren bestehen aus mehreren luftleeren Röhren mit jeweils einem Absorber. Das Vakuum in den Röhren sorgt für eine besonders gute Wärmeisolierung. So verhindert das Vakuum, dass die im Inneren angesammelte Wärme nach außen verloren gehen kann. Der im Absorber vorhandene Wärmeleiter führt die Wärme in den Speicher und von dort über den Verteiler weiter an den gewünschten Ort.

Luftkollektoren - Warme Luft fürs Haus

Solar Kollektoren Luftkollektor

Luftkollektoren haben eine ähnliche Optik wie Flachkollektoren, der flüssige Wärmeträger wird hier allerdings durch Luft ersetzt. In der Regel werden sie auf größeren Gebäuden wie Sporthallen, Schwimmbäder oder Lagerhallen eingesetzt.

Luft-Solarkollektoren funktionieren nach folgendem Prinzip: Frische Außenluft wird über einen gefilterten Ventilator angesaugt und von der Sonne im Kollektor aufgeheizt. Über Luftschächte gelangt die erwärmte Luft direkt ins Gebäude und sorgt gleichzeitig für eine frische Luftzufuhr und angenehme Wärme.

Hybridkollektoren - Wärme & Strom kombinieren

Solar Kollektoren Hybridkollektor

Auch unter den Namen Photothermiekollektor (PVT-Kollektor) oder Solarhybridkollektor bekannt, bietet diese Variante eine Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung.

Diese Solarkollektoren vereinen in ihrem Aufbau ein Photovoltaikmodul und einen darunter angeordneten solarthermischen Absorber. Das einfallende Sonnenlicht wird direkt in elektrischen Strom umgewandelt. Diesen können Sie einspeisen oder selbst verbrauchen. Der Absorber nutzt die Wärme des Sonnenlichts und leitet diese mittels Wärmeleiter weiter. Dadurch können diese Solarkollektoren ebenfalls für die Bereitung von Warmwasser und Heizungswärme genutzt werden.

Unverglaste Kollektoren - Nachhaltige Poolheizung

Solar Kollektoren Unverglast

Unverglaste Solarkollektoren werden auch als Poolkollektoren bezeichnet, da sie meist in Schwimmbecken eingesetzt werden. Sie haben einen niedrigen Wirkungsgrad, sind jedoch preisgünstig zu erwerben und bestehen aus einem UV- und witterungsbeständigen Material.

In Schlauch- oder Mattenform befinden sich die unverglasten Kollektoren auf dem Dach. Die Sonne erwärmt das Wasser in den Solarkollektoren und transportiert es für die Nutzung im Pool weiter.

Vor- und Nachteile der Kollektorarten im Überblick

Kollektorart

Vorteile

Nachteile

Flachkollektor

Vorteile

  • einfach und schnell aufzubauen
  • vollständige Integration ins Dach möglich
  • robust und langlebig
  • einfache Reinigung
  • gut zur Warmwasserbereitung geeignet

Nachteile

  • mäßiger Wirkungsgrad
  • hoher Platzbedarf

Röhrenkollektor

Vorteile

  • hoher Wirkungsgrad
  • für Warmwasser- undHeizungswärme geeignet
  • platzsparend
  • auch einzelne Röhren können installiert werden

Nachteile

  • empfindliche Vakuum-Technik
  • keine vollständige Integration ins Dach möglich

Luftkollektor

Vorteile

  • einfache Funktionsweise
  • wartungsarm und robust
  • Luft nimmt Wärme schneller auf als Flüssigkeit

Nachteile

  • keine Wärmespeicherung
  • hoher Platzbedarf

Hybridkollektor

Vorteile

  • Strom- und Wärmeerzeugung
  • kein zusätzlicher Platz für PV-Module nötig
  • einheitliche Optik aller Kollektoren
  • hohe Effizienz

Nachteile

  • hohe Anschaffungskosten
  • wenige Hersteller

Unverglaster Kollektor

Vorteile

  • einfache Selbstinstallation
  • geringe Anschaffungskosten
  • Witterungsbeständigkeit
  • geeignet für viele Dachformen

Nachteile

  • niedriger Wirkungsgrad
  • Einsatzgebiet ist weitestgehend auf den Pool begrenzt

Was sind die passenden Solarkollektoren?

Bevor Sie Solarkollektoren kaufen, ist ein Vergleich von Herstellern und Modellen angebracht. Allerdings sollten Sie nicht nur auf den Preis achten: Teurere Solarkollektoren haben meist einen hohen Wirkungsgrad und damit mehr Leistung pro Quadratmeter. Auch bei wenig Platz müssen Sie so nicht auf eine Solarthermieanlage verzichten. Außerdem sollten Sie vor der Installation wissen, ob Sie die Kollektoren nur zur Warmwasserbereitung nutzen wollen oder ob sie Ihre Heizung unterstützen sollen. Im ersten Fall werden meist Flachkollektoren gewählt, im zweiten Röhren-Solarkollektoren.

Was kosten Solarkollektoren?

Wie viel Solarkollektoren kosten, hängt in erster Linie davon ab, welche Variante Sie wählen. Je Kollektor sollten Sie mit Preisen zwischen 240 und 700 Euro rechnen.

Kollektorart

Preise je Kollektor*

Flachkollektor

ab 240 Euro

Unverglaster Kollektor

ab 300 Euro

Röhrenkollektor

ab 350 Euro

Luftkollektor

ab 400 Euro

Hybridkollektor

ab 700 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Über die Art, die Größe und die Maße der für Sie passenden Solarkollektoren sowie die anfallenden Preise kann ein Fachunternehmen aus Ihrer Nähe Sie am besten beraten. Lassen Sie sich daher ausführlich beraten, bevor Sie sich zum Kauf entscheiden.

KfW- und BAFA-Förderungen für Solarkollektoren

Solarkollektoren in Ihre Heizung einzubinden, kann durch unterschiedliche Programme staatlich gefördert werden. Die Förderprogramme werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) angeboten. Privatpersonen haben folgende Möglichkeiten:

Förderprogramm

Details

KfW-Heizungsförderung 458

  • bis zu 23.500 Euro Zuschuss pro Wohneinheit für Kauf und Einbau einer neuen, klima­freundlichen Heizung

  • für Eigentümer:innen von selbst­genutzten Einfamilienhäusern

KfW: Einzelmaßnahmen Ergänzungskredit 358,359

  • bis zu 120.000 Euro Kredit je Wohneinheit
  • zusätzlich zur bereits erteilten Zuschussförderung
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit: 1 bis 5 Jahre

KfW-Förderkredit 261, 262 für Wohngebäude

  • bis zu 60.000 Euro Kredit je Wohneinheit für Einzelmaßnahmen

  • Tilgungszuschuss von 30 Prozent

  • alternativ für Solarkollektoranlagen über 20 m²: ertragsabhängige Förderung mit Tilgungszuschuss von 0,45 Euro x Anzahl Solarthermiemodule x jährlicher Kollektorertrag

Erkundigen Sie sich auch bei Ihrer Gemeinde, ob für Ihre Solarkollektoren eine regionale Förderung zur Verfügung steht. Auch viele Bundesländer unterstützen die Anschaffung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien.

Drei Bauarbeiter auf Dach mit Solaranlage
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