Sie planen, eine Solaranlage zu installieren? Unsere Solaranlagen-Checkliste führt Sie in zehn Schritten durch die Planung: von der Berechnung der Leistung und Größe über die Finanzierung bis hin zur Anmeldung Ihrer Solaranlage. So behalten Sie alle wichtigen Faktoren im Blick und sind auf das Gespräch mit dem Fachbetrieb bestens vorbereitet.
Bei der Planung einer Solaranlage sind zehn Schritte wichtig. Weitere Informationen und wertvolle Tipps zu den jeweiligen Schritten finden Sie weiter unten im Artikel.
Die Installation von Solaranlagen hat sich in den letzten Jahren stark vereinfacht, sodass nun fast jeder Haushalt Photovoltaik nutzen kann. Trotzdem müssen bestimmte Voraussetzungen für die Solaranlage erfüllt sein, um diese effektiv zu nutzen. So spielen beispielsweise der Standort und das Dach eine wesentliche Rolle, aber auch für die Eigennutzung und Einspeisung des Solarstroms gibt es gewissen Voraussetzungen.
Die Leistung der Anlage ergibt sich aus der vorhandenen Montagefläche, Ihrem jährlichen Stromverbrauch und der benötigten Modulfläche für die Erzeugung eines Kilowattpeaks (kWp). Ihren jährlichen Stromverbrauch finden Sie auf Ihrer Stromabrechnung.
Sie sollten außerdem einplanen, wie viele und welche Geräte durch Ihre Solaranlage mit Strom versorgt werden sollen und ob künftig noch ein Zuwachs an Personen im Haushalt geplant ist. Auch neue Elektrogeräte wie beispielsweise eine Wallbox für ein Elektroauto, erhöht Ihren Strombedarf je nach Akkuleistung deutlich.
An folgenden Richtwerten zur Berechnung der PV-Größe können Sie sich orientieren:
In unserer Tabelle finden Sie Beispielwerte für geeignete Größen einer PV-Anlage für Einfamilienhäuser, die auf dem durchschnittlichen Stromverbrauch von Haushalten basieren:
Einige Komponenten dürfen bei keiner Solaranlage fehlen, andere sind optional oder Sie können aus unterschiedlichen Ausführungen wählen. Sie können entweder ein Solar-Komplett-Paket inklusive Speicher kaufen – dann bekommen Sie alle Komponenten aus einer Hand. Alternativ kann eine Fachfirma die einzelnen PV-Komponenten optimal auf das jeweilige Dach abstimmen und eine individuelle Photovoltaikanlage zusammenstellen. In jedem Fall müssen die einzelnen Bestandteile perfekt aufeinander abgestimmt werden.
Eine Solaranlage besteht aus folgenden Komponenten:
Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Strom um und beeinflussen die Gesamtleistung. Ein höherer Wirkungsgrad ermöglicht eine effizientere Energieproduktion auf kleinerer Fläche. Die Auswahl der Module basiert auf Gebäudetyp, Installationswünschen und Budget.
Durch einen Stromspeicher können Sie Ihren Eigenverbrauch am Solarstrom von etwa 30 auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Ohne einen Solarspeicher müssten Sie den Strom immer direkt verbrauchen oder ins Stromnetz einspeisen.
Die passende Speichergröße hängt von Ihrer Anlagenleistung und Ihrem Verbraucherverhalten ab. Nutzen Sie beispielsweise nur tagsüber Strom, reicht ein kleinerer Speicher oftmals aus.
Planen Sie Photovoltaik zum Eigenverbrauch oder zur Einspeisung?
Die Kosten einer Solaranlage können stark variieren, je nachdem welche Anlage benötigt wird, um den erforderlichen Strombedarf abzudecken. Im Durchschnitt kann man von Kosten zwischen 13.300 und 38.500 Euro für eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 5 bis 10 kWp und Speicher für ein Einfamilienhaus ausgehen. Regionale Unterschiede, mögliche Förderungen oder steuerliche Vorteile spielen eine Rolle bei den Gesamtkosten.
Wichtige Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind:
In der Regel berechnen Sie den finalen Preis gemeinsam mit einer Solarfachfirma. Holen Sie sich in jedem Fall mehrere Angebote ein und vergleichen Sie diese.
Unsere Preisbeispiele für Solaranlagen helfen Ihnen bei der Einschätzung:
Fachfirmen helfen bei den weiteren Schritte und bei Details sowie Einzelheiten. Aus diesem Grund sollten Sie nun eine Solarfachfirma zur weiteren Planung hinzuziehen.
In den meisten Fällen ist die Installation einer privat genutzten Photovoltaikanlage ohne Genehmigung möglich, solange sie nicht auf einer Freifläche – etwa im Garten – aufgestellt wird. In Brandenburg sind zudem Flachdachanlagen über 10 m² genehmigungspflichtig.
Informieren Sie sich zudem vorab bei Ihrer Gemeinde, ob Sie bestimmte Gestaltungsgrundsätze des Bebauungsplans einhalten müssen. Ob ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einer Solaranlage ausgestattet werden darf, entscheidet das zuständige Denkmalamt.
Nachdem Sie die Planung Ihrer Solaranlage grundsätzlich abgeschlossen haben, muss sie beim Netzbetreiber registriert werden. Darum brauchen Sie sich nicht selbst zu kümmern - in der Regel übernimmt das der Fachbetrieb, der die Anlage installieren wird. Die Anmeldung muss in jedem Fall vor der Montage und Inbetriebnahme geschehen, denn der Netzbetreiber hat zunächst acht Wochen Zeit, um zu prüfen, ob die Anlage mit dem Netz kompatibel ist oder ob Kapazitätsengpässe vorliegen. Nach erfolgreicher netztechnischer Prüfung bekommen Sie die Freigabe für die Installation der Anlage.
Um Förderungen für Ihre Solaranlage zu erhalten, müssen Sie den Antrag vor dem Kauf und Baubeginn stellen. Sobald Ihre Anlagenplanung mit einem Fachbetrieb feststeht, beantragen Sie die Förderung. Informieren Sie sich über regionale Programme bei Ihrer Gemeinde und nutzen Sie Bundesförderungen durch KfW und BAFA im Rahmen der BEG. Fachfirmen übernehmen oft den Antragsprozess für Sie.
Erfahren Sie mehr:
Nach Klärung der Leistung, Erhalt der Netzbetreiberfreigabe und eventueller Förderzusagen kann die Solaranlage montiert und ans Netz angeschlossen werden. Die Installation auf Hausdächern ist üblich, aber auch Garagen, Carports, Solar-Terrassenüberdachungen oder Solarfassaden sind Optionen.
Eine Aufdachmontage auf bestehenden Dächern ist einfacher und günstiger. Bei Dacherneuerungen oder Neubauten bietet sich die optisch ansprechende, aber teurere Indach-Montage an, bei der Module in die Dachfläche integriert werden. Für maximalen Ertrag ist eine südliche Ausrichtung und eine Neigung von etwa 30 Grad ideal.
Wichtig:
Nach der Montage stellt Ihnen der Installationsbetrieb ein Inbetriebnahmeprotokoll aus, das Sie an Ihren Netzbetreiber schicken müssen. Dabei handelt es sich um ein Dokument, welches den Zeitpunkt der Inbetriebnahme und die Funktionstüchtigkeit der Anlage festhält. Sie dient dem Netzbetreiber als Nachweis, dass der Strom vorschriftsmäßig erzeugt wird.
Nachdem Ihre Solaranlage fertig installiert und angeschlossen ist, müssen Sie diese im Marktstammdatenregister (MaStR) anmelden. Gleiches gilt auch für Ihren Solarspeicher, der separat zu registrieren ist. Für die Anmeldungen haben Sie einen Monat nach Inbetriebnahme der Solaranlage Zeit. Dazu melden Sie sich im Online-Portal des MaStR an und hinterlegen die Stammdaten Ihrer Anlage, also etwa die Nennleistung, den Standort und den Tag der Inbetriebnahme.
Ihre Photovoltaikanlagen müssen Sie beim Finanzamt melden, wenn Sie Strom ins Netz einspeisen oder anderweitig verkaufen. Erzielen Sie auf diese Weise Gewinne oder sind Sie umsatzsteuerpflichtig, ist die Meldung beim Finanzamt vorgeschrieben. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Steuerbüro über die Steuern für Solaranlagen und verschiedene Sparmodelle beraten.
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Aroundhome unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Solaranlage und Solar Speichers mit Fachwissen und vermittelt passende Fachfirmen.
Häufig gestellte Fragen
Zur Planung einer Photovoltaikanlage sollten Sie zuerst Ihren Energiebedarf ermitteln und die geeignete Dachfläche bezüglich Ausrichtung und Neigung analysieren, um die optimale Anlagengröße und -konfiguration zu bestimmen. Anschließend ist es ratsam, verschiedene Angebote von qualifizierten Solarfachbetrieben einzuholen und dabei auf Qualität der Komponenten, Kosten und mögliche Förderungen zu achten. Schließlich ist die Registrierung der Anlage, der Abschluss eines Einspeisevertrags mit dem Energieversorger und die Klärung technischer sowie rechtlicher Rahmenbedingungen entscheidend für die erfolgreiche Inbetriebnahme.
Die Planung einer Photovoltaikanlage kann grundsätzlich von jedem durchgeführt werden, der über das notwendige technische Verständnis und Wissen im Bereich der Solartechnik verfügt. In der Praxis wird dies jedoch meist von qualifizierten Solarfachbetrieben oder spezialisierten Ingenieuren und Planern übernommen, um Effizienz, Sicherheit und rechtliche Gewähransprüche zu gewährleisten.
Die Planung einer Photovoltaikanlage kann je nach Komplexität und Umfang zwischen wnigen Wochen und mehreren Monaten dauern. Die Umsetzungszeit für kleinere Anlagen (>100 kWp) liegt bei ca. 8 bis 10 Wochen, größere Anlagen können ca. 10 bis 16 Wochen dauern.
Die Kosten für die Planung einer Photovoltaikanlage variieren stark und hängen von der Größe und Komplexität der Anlage sowie dem Umfang der Dienstleistungen des Planers oder des Solarfachbetriebs ab. Im Durchschnitt können Planungskosten zwischen drei und zehn Prozent der Gesamtinvestitionskosten der PV-Anlage liegen.
Für den Betrieb einer Solaranlage sind eine ausreichend große und möglichst südlich ausgerichtete Dachfläche mit geringer Verschattung sowie die statische Eignung des Daches für die zusätzliche Last der Solarmodule wesentlich. Zudem ist eine technische Überprüfung und gegebenenfalls die Zustimmung des Netzbetreibers für die Einspeisung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz erforderlich.