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Sind polykristalline Module für die PV-Anlage eine gute Wahl?

Claudia Mühlbauer
24. Juni 2023

Solarmodule gibt es in verschiedenen Ausführungen und nicht immer ist es leicht, das passende Modul für die eigene Solaranlage auszuwählen. Wir erklären Ihnen, wieso polykristalline Module gerne für Photovoltaikanlagen in Privathaushalten eingesetzt werden und in welcher Hinsicht sie sich von anderen Modularten unterscheiden.

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Was ist ein polykristallines Solarmodul?

Wollen Sie eine Photovoltaikanlage installieren, müssen Sie sich für eine Modulart entscheiden. Hierbei gibt es drei wesentliche Arten: Dünnschichtmodule, die günstig sind, aber relativ leistungsschwach und daher eine große Montagefläche benötigen, die sehr leistungsstarken monokristallinen Module und die polykristallinen Module.

Polykristalline Module werden ähnlich wie monokristalline Module hergestellt. Auf ihrer Oberfläche ist eine deutliche Kristallstruktur zu erkennen, da bei dieser Bauweise mehrere kleine Siliziumkristalle in einer Solarzelle genutzt werden. Bezüglich ihrer Leistung und ihrer Kosten ordnen sich polykristalline Module zwischen den beiden anderen Bauarten ein.

ARTIKEL: Was sind Dünnschichtmodule?

Solarmodul Aufbau im Querschnitt sieht man die einzelnen Schichten eines Moduls mit den Solarzellen in der Mitte
Aufbau eines Solarmoduls im Detail
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Wovon hängt die Wahl der Solarmodule ab?

Welches Solarmodul in welcher Situation für eine Solaranlage geeignet ist, wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Bei der Auswahl sollten Sie unter anderem auf folgende Punkte achten:

  • die Montagebedingungen
  • die Sonneneinstrahlung
  • Ihr gewünschter Solarertrag
  • Ihr Budget

Ein Fachbetrieb kann die Gegebenheiten bei Ihnen vor Ort beurteilen und Sie umfassend beraten. Auf diese Weise lässt sich am besten abschätzen, ob polykristalline Module in Ihrem Fall die beste Wahl sind.

Verschattungen auf dem Dach vermeiden

Polykristalline Module haben je nach Modell tendenziell eine bessere Leistungsfähigkeit bei Verschattung und bei schwachem Licht im Vergleich zu monokristallinen Modulen. Dennoch ist es bei der Planung einer Solaranlage im Allgemeinen wichtig, den Sonnenverlauf zu berücksichtigen und Verschattungen auf dem Dach möglichst zu vermeiden. Hohe Bäume, Sträucher in der Nähe oder benachbarte Gebäude können potenzielle Schattenspender sein. Auch Dachgauben und Schornsteine können zu bestimmten Tageszeiten Schatten auf das Dach werfen.

Wenn die Solarpanels verschattet sind, führt dies zu Ertragsverlusten. Ist ein Modul dauerhaft verschattet, beispielsweise durch Verschmutzung, kann ein sogenannter Hot Spot entstehen. Dabei können sich einzelne Solarzellen stark erhitzen, was im schlimmsten Fall zu Schäden oder zur Zerstörung des Moduls führen kann.

Solarmodule werden auf Dach von Handwerkern montiert
Bei der Wahl des Montageorts müssen Verschattungen berücksichtigt werden.

Die richtige Dachausrichtung für die Module

Nicht immer ist das Dach südlich ausgerichtet oder bietet ausreichend freie Montagefläche in dieser Himmelsrichtung, um eine Solaranlage zu installieren. Moderne polykristalline Module sind allerdings so leistungsstark, dass sie auch bei anderer Dachausrichtung ertragreich arbeiten können. So liefert eine südöstliche oder südwestliche Ausrichtung beinahe den gleichen solaren Ertrag wie bei der Südausrichtung. Auch nach Westen oder Osten ausgerichtet lohnt sich eine PV-Anlage. Der Ertrag ist hier meist etwa 10 bis 20 Prozent geringer.

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Welche Montagefläche steht zur Verfügung?

Bei der Planung einer Solaranlage ist es wichtig zu beachten, dass die Montagefläche nicht mit der gesamten Dachfläche identisch ist. Bestimmte Elemente wie Dachfenster, Schornsteine, Dachgauben, Antennen, Satellitenschüsseln oder ähnliche Vorrichtungen müssen von der verfügbaren Montagefläche abgezogen werden. Dadurch bleibt oft nur eine begrenzte Dachfläche übrig, auf der das Solarmodul installiert werden kann. In solchen Fällen kann es vorteilhaft sein, ein leistungsstärkeres Solarmodul zu wählen.

Die Effizienz polykristalliner Solarmodule liegt typischerweise im Bereich von 15 bis 20 Prozent und liegt somit zwischen monokristallinen Modulen und Dünnschichtmodulen. Die Entscheidung, ob teurere monokristalline Module erforderlich sind oder ob kostengünstigere polykristalline Module für den spezifischen Anwendungsfall ausreichen, hängt oft von der verfügbaren Montagefläche ab. Wenn Sie ausreichend Platz auf Ihrem Dach haben, können Sie beide Varianten von einem Fachbetrieb durchrechnen lassen, um die beste Option für Ihre Anforderungen zu ermitteln.

Was kosten polykristalline Solarmodule?

Die Preise für Solarmodule sind abhängig von ihrer Leistungsstärke. Grundsätzlich liegen die Preise für polykristalline Solarmodule zwischen denen für monokristalline Module und Dünnschichtmodule. Kristalline Module werden preislich wiederum in Hochleistungsmodule, Standardmodule und Minderleistungsmodule unterschieden.

Einen Überblick über die aktuellen Preise für kristalline Solarmodule können Sie sich in unserer Tabelle verschaffen. Beachten Sie jedoch, dass die Preisangaben nur Richtwerte zur Orientierung sind und sich jederzeit ändern können.

ARTIKEL: Was kosten Solarmodule für PV-Anlagen?

Modulklasse

Beschreibung

Preise*

High Efficiency

  • kristalline Module mit mono- oder bifazialen HJT-, N- Typ-TOPCon- oder IBC-Zellen und Kombinationen daraus
  • Wirkungsgrad über 21 Prozent

175–280 Euro/kWp

Mainstream

  • Standardmodule mit mono- oder polykristallinen Zellen und PERC-Module
  • Wirkungsgrad bis 21 Prozent

140–225 Euro/kWp

Low Cost

  • Minderleistungsmodule, B-Ware, Insolvenzware, Gebrauchmodule, Produkte mit eingeschränkter oder ohne Garantie

85–135 Euro/kWp

* durchschnittliche Angebotspreise (netto) für verzollte Ware auf dem europäischen Spotmarkt, Quelle: www.pvxchange.com, Stand Mai 2023

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Förderungen für Solaranlagen nutzen

Ob Dünnschichtmodule, polykristalline oder monokristalline Solarmodule – als Privatperson greift Ihnen der Staat mit verschiedenen Förderprogrammen bei der Planung und Umsetzung Ihrer Solaranlage unter die Arme. Fragen Sie auch bei Ihrem Solarteur bzw. Ihrer Solateurin nach regionalen Förderangeboten. In der Regel wissen Fachbetriebe auch, welche Förderprogramme es in Ihrer Gemeinde, Ihrem Landeskreis und Ihrem Bundesland gibt.

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Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist der Wirkungsgrad polykristalliner Module?

Der Wirkungsgrad polykristalliner Module liegt etwa bei 15 bis 20 Prozent. Er ist also etwas niedriger als der monokristalliner Module (18 bis 24 Prozent), aber deutlich höher als bei Dünnschichtmodulen (6 bis 10 Prozent).

Sind polykristalline Module besser als monokristalline Module?

Polykristalline Solarmodule sind etwas weniger leistungsstark – für die gleiche Leistung brauchen Sie also eine größere Fläche. Allerdings sind sie auch günstiger als monokristalline Module. Was sich in Ihrem Fall am meisten lohnt, sollten Sie einen Fachbetrieb ausrechnen lassen.